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Komplexe Gefährdungslagen von Kindern und Jugendlichen zu beobachten und zu bewerten, um dann zu entscheiden, was getan werden muss, ist eine der wichtigsten Aufgaben von Erziehungsberatungsstellen.

Dabei sind alle Fachkräfte der Erziehungsberatungsstellen kompetente Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche und Erziehungsberechtigte und bilden zu dem Helfersystem eine zentrale Schnittstelle. Die Beratungsstellen der KJF haben ihr Schutzkonzept neu überarbeitet. Bereits vor zehn Jahren haben die Beratungsstellen ein fundiertes Schutzkonzept entwickelt. Mit dem Bundeskinderschutzgesetz und den bisherigen Erfahrungen wurde eine Neuauflage erarbeitet.

Die Beratungsstellen der Katholischen Jugendfürsorge e.V. erhalten mit dem Schutzkonzept eine praktische und fachliche Anleitung, die komplexen Wahrnehmungs-, Beurteilungs- und Entscheidungsverfahren bei einer Gefährdungslage zu systematisieren und zu begründen. Die Einschätzungen von Gefährdungslagen werden dadurch nachvollziehbar und bilden damit eine wesentliche Grundlage für ein einheitliches Verständnis von Kindeswohlgefährdung und bieten damit den Fachberatern einen sicheren Umgang und kompetentes Handeln in Gefährdungslagen.

Kinder schützen
Kinder schützen - Konzept und Hilfen bei Gefährdungen

Fachtag "Schutzkonzept – Gefährdungen: Beobachten. Bewerten. Entscheiden."

Unter dem Titel "Schutzkonzept – Gefährdungen: Beobachten. Bewerten. Entscheiden." wurde das Schutzkonzept im Rahmen einer Fachtagung für alle Fachkräfte der Beratungsstellen der KJF Regensburg im November 2018 vorgestellt. In einer spannenden Talkrunde mit verschiedenen Referenten aus dem Bereich der Jugendhilfe wurden die "Höhen und Tiefen des Schutzauftrags" ausführlich und auch kontrovers diskutiert.

Als Experte zum Thema "Kindeswohlgefährdung" war Herr Meinhard Schlund, Erziehungs- und Jugendberatungsstelle Nürnberger Land, eingeladen. In seinem Vortrag plädierte der erfahrene Erziehungsberater die fachlichen Kompetenzen der Beratungsstellen noch stärker im Kinderschutz zu nutzen und einzubringen.

Am Nachmittag der Fachtagung wurde das Schutzkonzept dann praktisch angewandt. Parallel fanden vier Workshops statt. Anhand von konkreten Gefährdungslagen Verwahrlosung, sexueller Missbrauch, Zeugen von Gewalt, Gewalterfahrungen stellten die insofern erfahrene Fachkräfte der Beratungsstellen Fallvignetten aus ihrer praktischen Erfahrung vor und erarbeiteten mit den Teilnehmern ein entsprechendes Schutzkonzept. Die Ergebnisse wurden dann anschließend im Plenum vorgestellt und diskutiert.